Die Weimarer Republik

Nachdem der erste Weltkrieg für Deutschland verloren war, dankte am 9. November 1918 Kaiser Wilhelm II. ab. Friedrich Ebert übernahm das Amt des Reichskanzlers. Von einem Fenster des Berliner Reichstages rief der SPD-Abgeordnete Phillip Scheidemann die Republik aus.

Am 19. Januar 1919 fand die Reichstagswahl statt, es war das erste Mal in der deutschen Geschichte, dass die Frauen wahlberechtigt waren. Die Sitze in der Nationalversammlung wurden nach dem Verhältniswahlsystem vergeben. Da keine der zur Wahl angetretenen Parteien die absolute Mehrheit erringen konnte, bildeten die SPD, die bürgerlichen Parteien, Zentrum und Liberale, eine Koalition.

Am 6. Februar 1919 rief die Reichsregierung die Nationalversammlung nach Weimar ein. Diese wählte am 11. Februar 1919 Friedrich Ebert zum vorläufigen Reichspräsidenten und am 13. Februar 1919 Phillip Scheidemann zum Reichskanzler.

Nun bestand die Aufgabe der Abgeordneten darin, eine demokratische Verfassung zu erarbeiten. Diese wurde am 31. Juli 1919 mit 262 gegen 75 Stimmen angenommen. Die Nationalversammlung, inzwischen von Weimar nach Berlin übergesiedelt, wurde durch den am 6. Juli 1920 gewählten Reichstag abgelöst.

Die Weimarer Republik, als erste republikanisch demokratische Staatsform, schloß unmittelbar an das von Bismarck geschaffene Kaiserreich an und umfaßte den Zeitraum von 1919 bis 1933.